A N S E R 2 0 1 3
eine
zukunftsweisende Milizübung des Militärkommandos Kärnten - "Mit Sicherheit
immer für Sie da!"
Hallo liebe Kameraden!
Wir schreiben das Jahr 2013 - genauer gesagt den März 2013. Die Tage werden wieder länger und wir freuen uns schon auf den Frühling, der allerdings heuer noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen hat. Alle Armeen in ganz Europa haben ihre Reserveverbände in Rente geschickt - so macht uns ein schneller Blick über die militärische Landkarte Europas glauben! Wikrlich alle? Nein - in der Alpenrepublik Österreich gibt es sie wie schon immer - die Jägerbataillone und Pionierkompanien der Miliz! Milizsoldaten sind bei uns Teilzeitsoldaten, die einen Zivilberuf ausüben und zu Übungen und Einsätzen die Uniform anziehen, um zur Sicherheit unserer Heimat Österreich tatkräftig beizutragen.
In Österreich besteht in jedem der neun Bundesländer ein Jägerbataillon der Miliz - in der Bundeshauptstadt Wien gibt es zwei. In jedem Bundesland gibt es auch eine Pionierkompanie der Miliz - in Salzburg und Niederösterreich bestehen im Rahmen von Pilotprojekten zwei Pionierkompanien. Mit diesen Pilotprojekten will man Erkennt- nisse über längere Dienstzeiten in der Miliz gewinnen. Die Jägerbataillone und Pionierkompanien der Miliz unterstehen dem Militärkommando ihres Bundeslandes und haben drei wichtige Kernaufgaben - Katastrophenhilfe, sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz und Schutz von wichtigen Gebäuden und Einrichtungen.
Ich möchte Euch heute herzlich in's südliche Kärnten zum Besuch der ANSER 2013, die vom 11. bis 16. März 2013 durchgeführt wurde, einladen! Anser bedeutet auf Lateinisch Gans und Gänse waren es, die durch ihre Wachsamkeit Rom vor dem Überfall der Gallier retteten. Schon durch diesen Übungsnamen demonstrierten die Kärntner Milizsoldaten Wachsamkeit und Motivation! Übungsthemen der ANSER 2013 waren Schutz kritischer Infrastruktur, Schutz von Transportkonvois und Bau einer Behelfsbrücke. Das Schwergewicht des Übungsvorhabens lag in den Bezirken Klagenfurt - Land, Völkermarkt und Wolfsberg. Die Übungstruppe zog mit rund 1.100 Soldaten - zusammengesetzt aus 300 Berufssoldaten und Zeitsoldaten sowie 800 Milizsoldaten - sowie mit rund 150 Räderfahrzeugen und zwölf Radpanzern Pandur in's Feld. Nach guter alter Sitte beginnen wir unseren Besuch der ANSER 2013 mit der Vorstellung der Übungsteilnehmer!
Das Jägerbataillon Kärnten untersteht dem Militärkommando Kärnten und besteht aus Bataillonsstab - Stabskompanie, in der Führungsteile, Versorgungsteile und Unterstützungsteile zusammengefaßt sind - 1. Jägerkompanie - 2. Jägerkompanie - 3. Jägerkompanie. Der Verband verfügt über sehr bewährte Infanteriebewaffnung mit Pistole 80, Sturmgewehr 77, Scharfschützengewehr 69, Maschinengewehr 74, überschweres Maschinengewehr M 2, Panzerabwehrrohr 66/79, Panzerabwehrlenkwaffe 2000 BILL und schwerer Granatwerfer 86. Mit der ANSER 2013 beschloß Oberstleutnant Bernd Bergner seine Zeit als Kommandant des Jägerbataillons Kärnten - nunmehr ist Oberstleutnant Mario Mikosch Kommandant des Jägerbataillons Kärnten.
Das Jägerbataillon Kärnten pflegt die Tradition des Karnischen Landwehrbataillons 741, das von 1979 bis 1994 bestand und dessen Feldzeichen das Jägerbataillon Kärnten auch heute führt. Das Landwehrbataillon 741 hatte im Zeitalter der Raumverteidigung mit ihrer Strategie des hohen Eintrittspreises für einen Aggressor seinen Einsatzraum zwischen Hermagor und Köttschach - Mauthen an der Südgrenze Kärntens. Im Verlauf der beiden letzten Jahrzehnte entstand über die Zwischenschritte Jägerbataillon 47 der 12. Jägerbrigade und Jägerbataillon 46 aus dem Jägerbataillon 46 und dem Jägerbataillon 27 schließlich das Jägerbataillon Kärnten.
Aktiver Partnerverband des Jägerbataillons Kärnten ist das Jägerbataillon 25 - der einzige Luftlandeverband des Österreichischen Bundesheeres. Das Jägerbataillon 25 ist in der zum Gedenken an Feldmarschall Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller benannten Khevenhüller - Kaserne stationiert. Seit Dezember 2012 ist es Musterverband und gliedert sich in Bataillonskommando - Stabskompanie - Kampfunterstützungskompanie - 1. Jägerkompanie - 2. Jägerkompanie. Das Jägerbataillon 25 wird in Zukunft nur mehr aus Berufssoldaten und Zeitsoldaten bestehen - was natürlich die rasche Einsatzfähigkeit speziell für Auslandseinsätze erheblich verbessern wird.
Weiters zieht bei der ANSER 2013 die Miliz - Pionierkompanie des Militärkommandos Kärnten in den Übungseinsatz. In
einem Land mit hohem Gebirgsanteil wie Österreich beinhaltet der Aufrag des Österreichischen Bundesheeres auch die Katastrophenhilfe. Speziell bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Muren
oder Hangrutschungen sind dann Pioniere oft sehr gefragt! Deswegen kann die präsente Pioniertruppe bei Bedarf durch Pioniere der Miliz verstärkt werden. Die Miliz - Pionierkompanie Kärnten findet
dafür beim Pionierbataillon 1 in Villach optimale Bedingungen für Ausbildung und Einsatztraining vor. Die österreichische Pioniertruppe hat sich mit ihren zahlreichen Katastropheneinsätzen hohes
Ansehen bei der österreichischen Bevölkerung erworben!
Schließlich nimmt auch die dritte Kompanie des Jägerbataillons 17 mit zwölf Mannschaftstransportpanzern Pandur an dieser Übung teil. Die dritte Kompanie des Jägerbataillons 17 ist eine Kaderpräsenzeinheit - das bedeutet, daß in dieser Kompanie nur Berufssoldaten und Zeitsoldaten dienen. Eine solche Kompanie ist schneller einsatzbereit und für ein breiteres Spektrum an Einsätzen ausgebildet und ausgerüstet als Einheiten, die aus Kaderpersonal und Rekruten bestehen. Das Jägerbataillon 17 aus der Garnison Straß in der Südsteiermark ist mit seinen Panduren der einzige gehärtete Jägerverband des Österreichischen Bundesheeres. In der großen internationalen Palette von Radpanzern ist der österreichische Pandur ein Leichtgewicht - bewaffnet mit einem überschweren Maschinengewehr M 2 transportieren Fahrer und Bordschütze im 13,5 Tonnen schweren Pandur eine Jägergruppe mit sieben Soldaten unter Panzerschutz. Das Jägerbataillon 17 berichtet in seiner Truppenzeitung "Der Panther" von einem Kampfwertsteigerungsprogramm mit unter anderem einer fernbedienbaren Außenstation! Mit dem berühmten "Straßer Geist" und einem Schuß "Windhund - Flair" rollt die Kompanie mit ihren Mannschaftstransportpanzern in die ANSER 2013!
Das Thema Schutz kritischer Infrastruktur ist ja eine Einsatzart, die leider oftmals vom breiten Publikum unterschätzt wird. Kritische Infrastrktur ist alles, was unsere heutige Gesellschaftsform am Laufen hält - wie etwa Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser, Energieversorgung, Informationsvernetzung und Verkehrswege. Bei näherer Betrachtung ist der Schutz dieser Infrastruktur aber eine hochkomplexe Materie, bei der klassische militärische Themen wie etwa Sicherung und Aufklärung mit der rechtmäßigen Ausübung von polizeiartigen Befugnissen und dem permanenten Mitleben in der Lage in einem Einsatz zusammengefügt werden müssen, um das möglichst ungehinderte Funktionieren unseres Landes sicherzustellen!
Der Schutz kritischer Infrastruktur beginnt traditionell militärisch mit dem Erkunden und Beziehen des Schutzobjektes,
das im Idealfall auch gleich als Unterkunft verwendet werden kann. Ein zentraler Bestandteil des Schutzes kritischer Infrastruktur ist die Kontrolle des Personenverkehrs und Fahrzeugverkehrs. Bei
einem solchen Einsatz kann aber auch traditionelles Material mit neuen Ideen zu optimalen Lösungen kombiniert werden. So kommt das altbekannte Tarnnetz als Sichtschutz für ein Schutzobjekt zum
Einsatz - oder die bewährten Panzerigel aus dem Kalten Krieg bilden in Verbindung mit einem Graben den Schutz gegen Attentäter mit Fahrzeugen! Klassisches Element für die Personenkontrollen und
Fahrzeugkontrollen ist der Checkpoint - eine Kontrollstelle, bei der man das nicht gewollte Durchfahren mit technischen Hilfsmitteln verhindert. Unverzichtbar beim Schutz kritischer Infrastruktur
ist auch eine mobile Komponente zur Aufklärung und als Eingreifkraft - zweckmäßigerweise auch gleich mit Show of Force - Effekt wie der Radpanzer Pandur! Oft kommt es aber auch nur einfach darauf
an, daß man den Bürgern mit dem richtigen Gespür erklärt, daß bei diesen Einsätzen Einschränkungen im täglichen Leben leider unvermeidbar sind! Jetzt ist es aber genug der Worte - lassen wir
jetzt die Bilder für uns sprechen - viel Spaß mit der folgenden Bilderserie!
Eine Terrorzelle hat bei einem Terroranschlag im Gebiet von Annabrücke eine Brücke gesprengt und damit eine wichtige Straßenverbindung unpassierbar gemacht. Die Miliz - Pionierkompanie des Militärkommandos Kärnten erhält den Auftrag, unverzüglich eine Ersatzbrücke aufzubauen. Als Brückengerät für diese fünfzehn Meter lange Ersatzbrücke kommt die bewährte Bailey - Brücke zu ihrem Einsatz. Die Bailey - Brücke ist ein aus vormontierten Einzelbauteilen zusammensetzbares Brückengerät, das mit Laskraftwagen zum Einsatzort transportiert wird. Die Bailey - Brücke ist mit relativ wenig technischen Aufwand - jedoch unter hohem Personaleinsatz - aufbaubar.
Die ursprüngliche Idee zum Bailey - Brückengerät stammte zunächst aus Deutschland - die Weiterentwicklung zur Einsatzreife im Jahr 1944 wurde dann aber in Großbritannien durchgeführt. Donald Coleman Bailey - ein britischer Armeeangestellter, der sich hobbymäßig mit Modellbrücken beschäftigte, schlug diese Konstruktion seinem Vorgesetzten vor. Damit begann die Erfolgsgeschichte dieses Brückengerätes im militärischen Bereich und in der Katastrophenhilfe. Wegen seiner Verdienste wurde der Konstrukteur als Sir Donald Coleman Bailey zum Ritter des Vereinigten Königreiches geschlagen.
Der Bau der Ersatzbrücke beginnt mit Vermessungsarbeiten und der
Planung, damit alle benötigten Teile rechtzeitig am richtigen Ort sind. Dann werden die Lager eingerichtet und die Bailey - Brücke aus den vormontierten Einzelteilen mit schwerem Gerät und vielen
starken Händen durch die Milizpioniere aufgebaut. Auch das Abbauen der Brücke und der Abtransport der Bailey - Brückenteile ist Teil des Auftrages der Kärntner Pioniere bei der ANSER 2013. Bei
der Reinigung des Brückenmaterials kommt dann altbekannte zivil - militärische Zusammenarbeit zum Einsatz. Oberstleutnant Bernd Bergner - bei seiner letzten Übung als Bataillonskommandant des
Jägerbataillons Kärnten - besucht mit den Öffentlichkeitsarbeitern den Einsatzort der Miliz - Pionierkompanie Kärnten und ist mit den Leistungen der Truppe sichtlich
zufrieden.
Die verbaute Bailey - Brücke befindet sich im Besitz des Landes Kärnten und wird im Rahmen der Katastrophenhilfe oder als Behelfsbrücke bei Brückenbauarbeiten eingesetzt. Die Bailey - Brücke befindet sich aber auch im Bestand des Pionierbataillons 1 in Villach. Zusammen mit der gleichfalls bewährten D - Brücke und der modernen Pionierbrücke 2000, die rasch und mit wenig Personal aufgebaut werden kann, entsteht so aus Bewährtem und Neuem ein Pionierpaket, mit dem alle Bedürfnisse im Katastropheneinsatz bestens abgedeckt werden können.
Die Straßer Jäger mit ihren Radpanzern hingegen erhalten einen für ihr Einsatzspektrum maßgeschneiderten Auftrag. Die Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 17 wird beauftragt, einen Militärtransport zu begleiten und dessen Konvoifahrt zu sichern. Der Konvoi besteht aus mehreren neuen Hakenladesystemen auf dem Lastkraftwagen MAN in der Version ohne zusätzliche Schutzausstattung. Diese Transportfahrzeuge sind für den Einsatz im Inland vor allem auf Straßen - aber auch auf Wegen - angeschafft worden. Die Transportroute führt vom Obdacher Sattel im Norden Kärntens über das Lavanttal und den Griffener Berg bis in die Stadt Ferlach im Süden Kärntens.
Von diesem Transport haben aber auch schon Mitbürger mit störerischen Absichten Kenntnis erlangt. Sie ziehen zum Griffener Berg und blockieren im Bereich des Gasthofes Bierbaumer die Fahrbahn mit der Absicht, die Weiterfahrt des Transportkonvois zu verhindern. Der Konvoi hält vor dieser Straßenblockade an und wird durch die Straßer Jäger mit ihren Radpanzern rundum gesichert. Mit einer genau abgestimmten Mischung aus Show of Force - also Zeigen von Stärke - und Verhandlungsgeschick kommt man zu einer Lösung, die Protest und Transport unter einem Dach vereint! Die Aktivisten führen eine Sitzblockade durch und bringen dadurch ihren Protest gegen diesen Militärtransport zum Ausdruck. Die Straßer Jäger räumen diese Sitzblockade durch umsichtiges Wegtragen der Teilnehmer - ohne daß es zu Ausschreitungen kommt - und der Militärtransport nimmt wieder Fahrt in den Süden auf.
Diesen Übungsabschnitt inspiziert auch der Kärntner Militärkommandant und Übungsleiter Brigadier Walter Gitschthaler gemeinsam mit dem Völkermarkter Bezirkshauptmann Herrn Gert Klösch. Begleitet werden sie dabei vom Kärntner Katastrophenschutzreferenten Wolfgang Knauder und von Verbindungsoffizier Oberstleutnant Josef Hirm. Sowohl Militärkommandant als auch Bezirkshauotmann waren mit dem Verlauf der ANSER 2013 sehr zufrieden und betonten, wie wichtig die langjährig eingespielte Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und zivilen Behörden - besonders auf Bezirksebene - ist.
Heutige - sogenannte moderne - Gesellschaftssysteme sind ja grundsätzlich wirtschaftlich hocheffizient - aber auch in vielfältiger Weise hochverwundbar! Einer dieser hochverwundbaren Bereiche ist die Energieversorgung - um nur ein Beispiel zu nennen - die Versorgung mit fossilen Energieträgern! Deshalb wird bei der ANSER 2013 vom Jägerbataillon Kärnten neben anderen Schutzobjekten die Gas - Pumpstation in Ruden gesichert. Diesem Schutzauftrag verleiht das Militärkommando Kärnten gleich einen Zweitnutzen und veranstaltet dort eine Einsatzvorführung. Die dazu geladenen Gäste sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Behördenvertreter und Medienmitarbeiter - aber auch zahlreiche Offiziere. Es wird also in bewährter Weise öffentliche Vorführung mit Lehrübung für militärisches Führungspersonal kombiniert. Bataillonskommandant Oberstleutnant Bernd Bergner begrüßt die Gäste bei noch nicht ganz so frühlingshaftem Wetter. Es folgt eine ausführliche Lageeinweisung sowohl anhand der Karte als auch dann gleich anschließend am Schutzobjekt.
Die Zufahrt zur Gas - Pumpstation in Ruden wird mit einem Checkpoint geschützt - und genau diesen Checkpoint steuern rund fünfzig Demonstranten an. Die mobile Komponente - in diesem Fall eine Aufklärungsgruppe - hat die Aktivisten entdeckt und begleitet sie im Vorfeld des Schutzobjektes. Dabei werden auch gewonnene Lageinformationen mittels Funk an den Bataillonsstab übermittelt. Die Sicherungskräfte haben den Auftrag, den Demonstranten den Zutritt zum Schutzobjekt zu verwehren. Nicht immer können Verhandlungen kritische Lagen deeskalieren - so leider auch in diesem Fall! Die Einsatzkräfte am Checkpoint werden beschimpft - mehrere Demonstranten werden zu gewalttätigen Aktivisten und werfen Wurfgeschosse auf die Sicherungskräfte! Ein Soldat stürzt von einem Wurfgeschoß getroffen verletzt zu Boden und wird von seinen Kameraden geborgen und erstversorgt. Unverzüglich kommt die für genau solche Fälle vorsorglich einsatzbereit gehaltenen Reserve mit CRC - Ausrüstung zum Einsatz. CRC bedeutet Crowd and Riot Control - also den Einsatz zur Kontrolle von Menschenmassen und Krawallen. Die dabei verwendete CRC - Ausrüstung dient dem Schutz der Soldaten und besteht aus Helm, Schild, Protektoren, Handschuhen und Schlagstock. Die Randalierer stellen fest, daß auch der intensive Einsatz von Wurfgeschossen den Weg zum Schutzobjekt nicht erzwingen kann und ziehen ab.
Mintuen später aber haben sie schon ein neues Betätigungsfeld gefunden - sie errichten aus gefundenen Holzpaletten eine Straßensperre und blockieren damit ihrerseits die Zufahrt zur Gas - Pumpstation in Ruden. Der Bataillonskommandant beurteilt die Kräfte am Checkpoint als nicht ausreichend, um auch noch zusätzlich zum Schutzauftrag diese Blockade zu räumen. Er befiehlt dazu den Einsatz seiner Bataillonsreserve - gebildet aus Teilen der Straßer Jägerkompanie. Die Eingreifkraft mit CRC - Ausrüstung und großer Erfahrung in diesem Metier drängt die Randalierer ab und bildet nach Inbesitznahme der Sperre mit ihren Radpanzern eine Sperrkette. Bald kühlen sich die überhitzten Gemüter der gewalttätigen Aktivisten wieder ab und die Lage beruhigt sich wieder. Gemeinsam mit den Pionierkräften wird die Straßenspere geräumt und so die Straße wieder passierbar gemacht.
Mit dieser Einsatzvorführung zeigte man den geladenen Gästen das koordinierte Zusammenwirken aller drei Übungsteilnehmer - des Jägerbataillons Kärnten, der Pionierkompanie Kärnten und der Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 17! Sowohl für die Milizjäger und Milizpioniere als auch für die Kaderpräsenzeinheit hat man in diesem Schutzszenario geeignete, ihren Fähigkeiten entsprechende Aufträge erteilt. Bei der Einsatzvorführung hat man damit aber auch anschaulich die große Bandbreite des militärischen Handelns beim Schutz kritischer Infrastruktur präsentiert. Vom deeskalierenden Gespräch am Checkpoint über den defensiven Schutz der Gas - Pumpstation Ruden bis zum offensiven Räumen einer Straßenblockade reicht da die Palette! Die Gäste unter Führung von Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler zeigten sich sichtlich beeindruckt und besichtigten nach der Einsatzvorführung die CRC - Ausrüstung der Straßer Jäger und den Mannschaftstransportpanzer Pandur.
Beschlossen wird die Milizübung ANSER 2013 in der Goinger - Kaserne in Bleiburg mit einer feierlichen Kommandoübergabe beim Jägerbataillon Kärnten. Traditionell beginnt der Festakt mit der Meldung des scheidenden Bataillonskommandanten Oberstleutnant Bernd Bergner an Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler. Er meldet das angetretene Jägerbataillon Kärnten, das unter Waffen und mit Gestellung einer Ehrenkompanie Aufstellung genommen hat. Der Fahnentrupp tritt an den Fahnenmast und hißt die österreichische Nationalflagge. Auch zu der Abschlußveranstaltung der ANSER 2013 sind zahlreiche Festgäste gekommen, die das militärische Zeremoniell interessiert beobachten.
Oberstleutnant Bernd Bergner tritt an das Rednerpult und spricht seinen Soldaten Dank und Anerkennung für ihren Einsatz für die Sicherheit unseres Landes aus. Mit einem letzten Gruß als Kommandant des Jägerbataillons Kärnten verabschiedet er sich von seiner Truppe. Dann nimmt er das Feldzeichen aus den Händen des Fahnentrupps und gibt es dem Kärntner Militärkommandanten Brigadier Walter Gitschthaler zurück. Brigadier Gitschthaler übergibt das Feldzeichen sogleich an Oberstleutnant Mario Mikosch, der damit das Kommando über das Jägerbataillon Kärnten übernimmt und das Feldzeichen wieder an den Fahnentrupp zurückgibt.
Als neuer Bataillonskommandant des Jägerbataillons Kärnten richtet Oberstleutnant Mikosch nun das Wort an seine Soldaten. Nach Worten des Dankes bringt er zum Ausdruck, daß er sich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit seinen Soldaten freut. Die Abschlußrede bei diesem Festakt hält Brigadier Walter Gitschthaler. Er dankt den Übungsteilnehmern der ANSER 2013 für ihren professionellen und motivierten Einsatz und wünscht den Milizsoldaten alles Gute im Zivilleben. Die Kommandoübergabe wird mit dem Abspielen der Bundeshymne und der Abmeldung des Jägerbataillons Kärnten beim Militärkommandanten abgeschlossen.
Nach der feierlichen Kommandoübergabe beim Jägerbataillon Kärnten stellt sich Brigadier Gitschthaler mit dem alten und dem neuen Kommandanten des Jägerbataillons Kärnten samt Begleitung den Kameras. Dabei ist das letzte Bild unseres Berichtes von der ANSER 2013 entstanden, das wohl ganz trefflich die gute Stimmung bei dieser Milizübung zeigt!
Nach dem Abschluß der Milizübung ANSER 2013 habe ich den bei dieser Übung letztmalig das Jägerbataillon Kärnten führenden Oberstleutnant Bernd Bergner um sein Reümee gebeten, das so ausfällt: "Wir haben uns bei der Milizübung ANSER 2013 ganz bewußt für den Einsatz von verschiedenen Kräften des Mischsystems, aus dem das Österreichische Bundesheer besteht, entschieden. Dieses Mischsystem besteht ja aus präsenten Grundwehrdienern, Zeitsoldaten und Berufssoldaten sowie aus Milizsoldaten und der Reserve. Die Aufträge für die Milizsoldaten und die Kaderpräsenzeinheit haben wir maßgeschneidert ganz nach den jeweiligen Fähigkeiten gestaltet und so das Zusammenwirken geübt. Die Übungseinlagen bei der ANSER 2013 haben uns sehr gefordert, aber durch den Einsatzwillen aller Übungsteilnehmer wurden alle Herausforderungen gemeistert! Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Milizübung ANSER 2013!"
Aus meiner Sicht möchte ich noch anfügen, daß für mich die Milizübung ANSER 2013 des Militärkommandos Kärnten in zweierlei Hinsicht bemerkenswert war! Zum ersten beeindruckte mich der ambitionierte Einsatz von Elementen des Mischsystems, aus dem das Österreichische Bundesheer besteht. Dieses Mischsystem ermöglicht es uns - gerade in der heutigen Zeit der ständig fallenden Wehrbudgets - zu vergleichsweise geringen Kosten für die jeweils anstehenden Einsätze die richtigen Soldaten zum Einsatz zu bringen. Zum zweiten beeindruckte mich der couragierte Einstieg in das noch nicht so häufig beübte Übungsthems Schutz kritischer Infrastruktur. Einsätze zum Schutz von kritischer Infrastruktur werden in Zukunft eine größere Rolle bei Einsätzen des Österreichischen Bundesheeres spielen. Für solche Einsätze werden dem bestehenden Ausbildungskatalog neue Ausbildungsthemen hinzugefügt werden müssen - es gilt dabei jedoch die Beherrschung des soldatischen Basishandwerks nicht zu vermindern!
Zum Ende dieses Berichtes, den ich mit großer Freude verfaßt habe, ist genau die Zeit gekommen, meinen Dank abzustatten! Dieser ganz herzliche Dank geht an die Öffentlichkeitsarbeiter des Militärkommandos Kärnten nach Klagenfurt! Dort danke ich ganz herzlich Herrn Major Helmut Sadnikar, der mich stets mit Informationen unterstützt hat und Herrn Offiziersstellvertreter Christian Debelak, der mir mit seinen schönen Fotos die umfangreiche Bildausstattung dieses Berichtes ermöglicht hat! Herzlich danken möchte ich auch dem nunmehr ehemaligen Kommandanten des Jägerbataillons Kärnten Herrn Oberstleutnant Bernd Bergner für seine Auskünfte zur Geschichte des Verbandes und für seine Sicht der ANSER 2013!
Zum Abschluß meines Berichtes schicke ich an alle Teilnehmer der Milizübung ANSER 2013 Dank und Anerkennung für die gezeigten Leistungen und den motivierten Einsatz für die Sicherheit unseres Landes! Ich wünsche Euch viel Glück und Erfolg im Zivilleben und viel Soldatenglück!
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler